Gran Canaria wird häufig Insel des ewigen Frühlings genannt, wobei das Klima eher dem eines Frühsommers entspricht. Allerdings gibt es im Sommer auch große Trockenheit, da es in einigen Gebieten nur wenige Tage im Jahr regnet. Durch ein Zentralgebirge, dessen höchs-ter Gipfel der Pico de las Nieves („Schneegipfel“) mit immerhin 1 949 m ist, wird die Insel in zwei Teile geteilt. Die Nordseite der Insel erhält durch die Feuchtigkeit spendenden Wolken der Passatwinde genü-gend Wasser, die Südseite hingegen nicht, da sich die Wolken am Gebirge stauen, ggf. auch abregnen und den Südteil der Insel nicht erreichen. Daher sind die Klimaunterschiede auf der Insel enorm - während es im Norden der Insel relativ kühl sein kann, können im Süden gleichzeitig Sonne satt und hohe Temperaturen herrschen. Die klimatischen Unterschiede zwischen den beiden Teilen zeigen sich natürlich auch in der üppigen Vegetation im Norden, den man auch als Garten der Insel bezeichnen könnte. Und in diesem Garten sind wir am Donnerstag – nicht spazieren gegangen, sondern gewandert.
Wir, das waren wieder Wanderfreund Hermann, Willi ist nicht dabei, da er am Mittwoch auf einer Geburtstagsfete war, dafür aber Helmut aus Österreich, der am vergangenen Sonntag mit seiner lieben Maria auf der Insel angekommen ist – ganz sicherlich auch zur Freude der hiesigen Damenwelt, denn Helmut ist überaus charmant, mit Busserl und Küss’ die Hand und allen sympathischen Umgangsformen, die für einen echten Österreicher täglich Brot sind, und ich. Per Bus fuhren wird in die alte Hauptstadt der Ureinwohner (Guanchen) nach Tel-de und von dort weiter zum Ausgangspunkt der Wanderung, dem etwa 800 m hoch gelegenem Bergdorf Tenteniguada.
Tenteniguada erwartet eine reiche Ernte - ... |
... Apfelsinen, ... |
... Zitronen und Trompeten - oder wie heißen die Früchte des Trompetenbaums? |
.
Gegen 10.30 Uhr starteten wir abwärts durch einen Barranco und kamen nach etwa einer Stunde nach Valsequillo, noch rd. 550 m hoch gelegen.
Durch den Barranco ... |
... mit Natterkopfstauden und anderer Vegetaion ... |
Nach kurzer Ver-schnaufpause hieß es dann dicke Backen machen, um den vor uns liegenden Anstieg über 400 Höhenmeter Richtung San Mateo zu bewältigen - mit regluärer Rast.
Brennstoff für den Aufstieg |
Schließlich noch ein gemächlicher Abstieg, so dass wir am Ende mit leicht beschleunig-tem Schritt in San Mateo auf rd. 830 m ü.M. um 15:00 Uhr den Bus nach Las Palmas erreichten. Es war wieder eine schöne, abwechslungsreiche Wanderung, dies-mal im „Garten“ von Gran Canaria.
Ein nicht unwesentlicher Grund für eine Wanderung im Inselnorden war die Tatsache,
Schlangestehen beim Abgeben des Global-Antrages |
dass wir nach Las Pal-mas wollten bzw. muss-ten, um dort bei Global, der Busbetreiber-Gesell-schaft einen Antrag ab-zugeben. Man schafft nämlich gerade das bis-herige, sehr praktische und kostengünstige Sys-tem mit dem Magnetstrei-fen-Ticket zu 15,00 € ab, von dem jeweils der Fahrpreis abgebucht wird. Wer weiterhin günstig Bus fahren will, braucht einen eigenen, nicht übertragbaren, d.h. mit Lichtbild versehenen Ausweis mit einem aufladbaren Chip. Der Antrag kann sinniger Weise nur in Las Palmas abgegeben und die fertige Chipkarte 2 Wochen später auch nur dort in Empfang genommen werden. Wer seine Karte mit 100 € auflädt, erhält eine zusätzliche Aufladung von 40 €. Aber wer beim Verlassen des Bus-ses vergisst, die Karte zwecks Registrierung an ein entsprechendes Lesegerät zu halten, zahlt automatisch den Preis bis zur Endstation der Buslinie. Ja, ja, die Canarios, „plietsch“ sind sie schon!